Design Transfer
WorkLets – die neue Generation der Parkbank
WorkLets sind Sitzgelegenheiten aus Holz, die in der Natur – vorzugsweise an idyllischen Plätzen mit schöner Aussicht – stehen und zum Relaxen, Innehalten und Arbeiten einladen sollen. Im Rahmen des Designmonat Graz 2022 wurden gemeinsam mit dem Holzcluster Steiermark und ausgewählten Teams aus Design, Architektur und Holzbau, Prototypen für eine neue Generation der klassischen Parkbank entwickelt.

Im Designmonat Graz 2022 wurde ein Outdoor-Möbel gesucht, das den komplexen Anforderungen der modernen vernetzten Welt entspricht, ein Möbel, das den „digital Natives“ und den „analogen Entschleunigern“ gleichermaßen gerecht wird. Ein hybrides Möbelstück aus Holz – zum Relaxen mit Absicht und Arbeiten mit Aussicht. Ein Arbeitsplatz, der inspiriert. Mit Leidenschaft und beruhigendem Charme.

Jedes Jahr findet im Rahmen des Designmonat Graz eine Kooperation zwischen Holzcluster Steiermark und Creative Industries Styria statt. Die WorkLets sind für den ruralen Raum konzipiert, als mobile und einfach zu transportierende Sitzgelegenheiten aus Holz, die an öffentlich zugänglichen Orten, Parks, vor Hotels, in Gemeinden Platz finden und als Einkehr für Ruhesuchende oder mobil arbeitenden Menschen als Arbeitsraum dienen sollen.

Der Werkstoff Holz musste überwiegen und auch der Nachhaltigkeitsaspekt musste berücksichtigt werden. Der Materialsponsor ist die JAF ZENGERER GmbH – das Unternehmen setzt stark auf Tradition und Regionalität.

 

Die Gestaltungsteams

 

Anforderungen

  • Der Werkstoff Holz muss überwiegen
  • Heimisches Holz und Nachhaltigkeit sind wesentliche Aspekte
  • Möbel soll im Kleintransporter Platz haben und von zwei Personen getragen werden können
  • Einfacher Aufbau, kein Fundament, etc.

Die Rolle der Creative Industries Styria

Mit dem Design Transfer Programm widmet sich die CIS der Vermittlung von Dienstleistungen und dem Bau von Brücken zwischen Unternehmen, Institutionen und Designstudios. Sie vermittelt, begleitet, moderiert und vernetzt entlang der Wertschöpfungskette von Kreation, Produktion und Distribution als neutrale Servicepartnerin zwischen Design und Business. So auch im Fall des Projekts „WorkLets“. Die CIS begleitet den gesamten Produktentwicklungsprozess.

DIE FÜNF KONZEPTE

DAS HERZ

AVA – Andrea Vattovani Architecture und MTDesign Tischlerei

Das Herz wird in der Landschaft gern gesucht, in Form von Steinen oder Straßen. Die Sitzgelegenheit dieses Teams präsentiert sich als funktionell, zusammenklapp- und damit gut transportierbar – und von oben als Herz erkennbar. Damit erfüllt er eine der Vorgaben, wonach das Sitzmöbel repräsentativ für die Steiermark sein soll, denn dort schlägt ja bekanntlich das grüne Herz. Umgesetzt wurde der Entwurf von AVA – Andrea Vattovani Architecture von der Zeltweger Tischlerei MT Design von Markus Tragner.

DER WÜRFEL

KUESS Architektur und Tischlerei Steirer-Holz

Holz und Handwerk sichtbar machen, das sind die beiden verbindenden Elemente für die Architektin Nina Kuess (KUESS Architektur) und Daniel Mair von der Tischlerei Steirer-Holz. Bei den WorkLets des Gestaltungsduos wurden aus einem Holzwürfel die Tisch- und Sitzgelegenheit herausge-schnitten und die Holzverbindungen sichtbar eingesetzt. Mit der Gestaltungsart wollen die beiden alte steirische Holzverarbeitungstraditionen in Erinnerung rufen und Holz wie Handwerkstechnik sichtbar machen.

DAS AKUSTIKMÖBEL

PERZ+GARTLER und Hutter Acustix GmbH

Die Natur hören – oder eben nicht: Das ist die Überschrift des Trios Petrus Gartler & Thomas Perz (Perz+Gartler) und Elisabeth Hutter von Hutter Acustix. Die Industriedesigner und die Akustikexpertin wollten bei ihren WorkLets die Geräusche der Natur entweder bündeln – so den rauschenden Gebirgsbach in der Nähe bewusst herholen – oder ausschalten, um ein ruhiges Arbeiten zu ermöglichen. Die Worklets von Perz+Gartler und Hutter Acustix wurden aus Tannenholz gefertigt.

DIE HOLZKISTE

SelfSightSeeing Company und BRAUCHST

Das Homeoffice in der Natur in eine Box zu verlegen, das war der Plan des Designerduos Io Tondolo und Itshe Petz (SelfSightSeeing Company). Angelehnt an die Obst- und Gemüsesteigen auf Märkten ist das WorkLet eine großdimensionierte und hochskalierte Holzkiste. Gernot Pichler von der Gestaltungswerkstatt Brauchst war für die Umsetzung verantwortlich. In den WorkLets ist die Arbeits- und Lebenswelt kompakt und gemütlich „eingeboxt“, ein Schutzraum, eine Rückzugsmöglichkeit, eine „Hülle zum Rausschauen“.

DER STRANDKORB

Simone Kovac Interior Design und B. Kumpusch Tischlerei

Interiordesignerin Simone Kovac dachte den Strandkorb neu – ein luftiges und geschlossenes Holzkonstrukt, das wie ein Netz vor Sonne, Wind und Blicken von außen schützt. Für die Umsetzung bekam Simone Kovac Birgit Kumpusch mit ihrem Tischlereibetrieb B. Kumpusch in Gleinstätten zur Seite gestellt. Das Möbel soll sich harmonisch in die Landschaft einfügen und dort eine geschützte Möglichkeit bieten, um in Ruhe, in einer Gruppe, sitzend, stehend, auf jeden Fall flexibel arbeiten zu können. Umgesetzt wurden die WorkLets mit Hartholz.

Mehr Informationen zum Materialsponsor
Gerald Pototschnig (JAF Engerer GmbH) und Christian Tippelreither (Holzcluster Steiermark) im Gespräch