UNESCO City of Design
10 Jahre UNESCO City of Design
10 Jahre Graz UNESCO City of Design! Am 14. März 2011 wurde Graz als 10. UNESCO City of Design in das weltweite Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen. Die Idee, sich für diese Auszeichnung zu bewerben, stammt direkt aus der heimischen Kreativwirtschaft, das Bewerbungsmanagement dafür hat die Creative Industries Styria übernommen.

Wenn Graz heuer den 10. Jahrestag der Ernennung als UNESCO City of Design feiert, dann ist diese Auszeichnung auch eng mit der Creative Industries Styria verbunden. Die Anregung für die Bewerbung kam direkt aus der kreativen Szene, das Bewerbungsmanagement hat die Creative Industries Styria ab dem Jahr 2008 übernommen. Die Ernennung kam 2011, zu einem Zeitpunkt, als noch vergleichsweise wenige Städte eine UNESCO Creative City und damit Mitglieder im UNESCO Creative City Network waren. Graz hat also mit dieser frühen Bewerbung schnell gehandelt und sich zu einem Pionier der Bewerbung kleinerer Städte gemacht, was der Bewerbung und der Stadt selbst sehr positive Resonanz innerhalb des internationalen Netzwerkes gebracht hat.

 

Vernetzung und Vermittlung
Dieses internationale Netzwerk spielt bis heute eine entscheidende Rolle in der Arbeit der Creative Industries Styria, ermöglicht es doch die schnelle internationale Vernetzung von Graz und der Steiermark mit den führenden Metropolen der weltweiten Kreativwirtschaft. Vor dem Hintergrund der rasant wachsenden Kreativszene – COVID-19 stellt natürlich auch in diesem Bereich eine Zäsur dar – hat sich die Gründung der Creative Industries Styria als richtige Entscheidung erwiesen, denn damit wurde eine Instanz geschaffen, die diese Vernetzung und die Vermittlung von steirischen Designschaffenden in die internationale (Kreativ-)wirtschaft aktiv betreiben kann. Die Vernetzung nach außen ist dabei ebenso wichtig wie die Vernetzung untereinander: Dafür sorgt das Membership Programm der Creative Industries Styria, das in 3 Stufen gestaffelt ist (Free, Full und Premium Member), allen steirischen Kreativunternehmen offensteht und eine Vielzahl an Serviceleistungen bietet.

Die Creative Industries Styria wurde 2007 gegründet, um in erster Linie diesen aufstrebenden Kreativsektor mit der klassischen Wirtschaft zusammenzubringen und dadurch neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die steirische Unternehmen wettbewerbsfähig machen und halten sowie den Wirtschaftsstandort Steiermark international als kreativen Hotspot positionieren. Die Creative Industries Styria übernimmt dabei die Rolle der Vermittlerin und fungiert als Ansprechpartnerin und Drehscheibe für beide Seiten: Unternehmen, die kreative Leistungen etwa im Bereich Design stärker in ihre Strategie einbinden wollen, bekommen mit der Creative Industries Styria die Gelegenheit, sich mit den passenden Partnern aus der kreativen Szene zu vernetzen. Umgekehrt können Kreativunternehmen leichter an die klassische Wirtschaft andocken. Möglich ist dies durch die hohe Branchenkenntnis der Creative Industries Styria, die darüber hinaus sowohl mit der Kreativwirtschaft als auch mit der klassischen Wirtschaft bestens vernetzt ist.

Letzteres bildet auch die Basis für einige Erfolgsformate der Creative Industries Styria, etwa Erlebniswelt Wirtschaft, wo produzierende Unternehmen hochwertige Touren durch ihre Fertigung anbieten und Wirtschaft hautnah erlebbar machen. Styrian Products wiederum holt die besten steirischen Produkte vor den Vorhang und zeigt sie als Ausstellung mit wechselnden Standorten und online. Das verbindende Element aller Produkte ist die herausragende Design-Qualität und die Konzeption und Produktion im Rahmen regionaler Wirtschafts- und Wertschöpfungsprozesse.

 

Competence Center of Design
Die Schaffung von Awareness, also Bewusstsein, für die Themen der Kreativwirtschaft zählt nach wie vor zu den zentralen Aufgaben der Creative Industries Styria. Die Aufnahme von Graz als UNESCO City of Design in die Riege der internationalen Designstädte hat das Thema Design stark in den Fokus gerückt, was sich auch in den Aktivitäten der Creative Industries Styria widerspiegelt: Formate wie der Designmonat, Projekte wie Design Transfer und Orte wie das designforum Steiermark bilden die Bedeutung des Designsektors ab, ebenso wie die enge Kooperation mit den designrelevanten Studiengängen an der FH JOANNEUM, die bereits sehr früh die Bedeutung des internationalen Netzwerk der Creative Industries Styria erkannt und für studentische Projekte und Austausch genutzt haben. Mit der steigenden Erfahrung ist die Creative Industries Styria über die Jahre zu einem Competence Center of Design angewachsen und ist damit die erste Adresse in der Steiermark für alle designrelevanten Themen und Fragestellungen. Die Creative Industries Styria verfolgt aber ebenso eine stark international orientierte Strategie, die es steirischen Kreativen ermöglicht, sich international zu präsentieren und dadurch neue Märkte zu erschließen. Davon zeugen auch Projekte wie die World Wide Things Collection, die Designprodukte aus unterschiedlichen Kontinenten in einer Ausstellung vereint.

 

Design als Haltung
Der Begriff „Design“ kämpft im deutschen Sprachraum mit einigen Schwierigkeiten, die hartnäckig die allgemein übliche Deutung des Begriffs verhindern oder zumindest erschweren. Die Konnotation des Entwurfs, der Skizze fehlt der deutschen Interpretation des Begriffs im allgemeinen Sprachgebrauch beinahe zur Gänze, was wiederum auch seine Bedeutung verschiebt – und zwar von der eigentlich relevanten Funktion der durchdachten Gestaltung hin auf die Ebene der oberflächlichen Verschönerung. Die Creative Industries Styria arbeitet seit ihrer Gründung und vor allem seit der Ernennung von Graz als UNESCO City of Design daran, einen modernen und zeitgemäßen Designbegriff im Bewusstsein der Stadt und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zu verankern. Denn City of Design zu sein bedeutet nicht, oberflächliche Einmal-Effekte zu erzielen, sondern Design als ganzheitliche Gestaltungsleistung wahrzunehmen, die alle Lebensbereiche durchdringt. Design ist dazu da, das Leben der Menschen in erster Linie leichter zu machen, es dient ausschließlich dem Menschen in seinen vielgestaltigen Lebens- und Arbeitssituationen.

 

City of Design Koordinationsstelle
Mit der Aufnahme von Graz in das UNESCO Creative City Network wurden auch die administrativen Strukturen angepasst. Im Jahr 2014 wurde die City of Design Koordinationsstelle im Bürgermeisteramt eingerichtet. Damit wurden auch die personellen Ressourcen erweitert, um zahlreiche Aufgaben wahrzunehmen, etwa die Bündelung aller umsetzungsrelevanten Kräfte im Haus Graz plus Schaffung und Ausbau eines entsprechenden Bewusstseins. Die Koordinationsstelle ist auch Anlaufstelle für öffentliche und privatwirtschaftliche Initiativen, die die strategischen Zielsetzungen von Graz als UNESCO City of Design unterstützen.

Vor diesem Hintergrund zählen das Stadtbild, das Haus Graz sowie die Stadtentwicklung zu den Handlungsfeldern der Koordinationsstelle. Sie sorgt dafür, dass Design in der Stadt sichtbar wird und sie treibt die Stadtentwicklung durch Design voran. Wesentlich ist dabei ihre Aufgabe, das Thema Design nach innen zu tragen und damit in der Administration der Stadt und in den städtischen Services zu verankern. Zusätzlich tritt die Stadt Graz auch als wichtiger Auftraggeber der Kreativ-Unternehmen auf und übernimmt damit eine Vorbildrolle.

 

Design in der Stadt sichtbar machen
Eine UNESCO City of Design macht es sich zur Aufgabe, Design in die Strukturen der Stadt hineinzutragen und für eine möglichst breite Wahrnehmung des Themas zu sorgen. Die Creative Industries Styria hat zahlreiche Initiativen entwickelt, die genau diese Aufgabe für die Stadt Graz erfüllen. Eines der zentralen Formate ist dabei der Designmonat Graz, der die Verbindung von „Design“ und „Graz“ alljährlich sichtbar macht. Innerhalb des Designmonat Graz sind im Laufe der Zeit – er wird seit dem Jahr 2009 ausgerichtet – viele einzelne Projekte entstanden, die an dieser Sichtbarmachung arbeiten, etwa „Design in the City“, wo ausgewählte Grazer Shops ein auf den Designmonat Graz zugeschnittenes Programm für die Dauer des Festivals ausarbeiten. Dazu kommen auch Design-Touren der GrazGuides oder Segway-Touren, die durch die UNESCO City of Design führen. Die Creative Industries Styria übernimmt darüber hinaus zusätzliche Aufgaben wie etwa das Content Management für die internationale City-of-Design-Website www.designcities.net.