ico-D Special Meeting 2019
Beim "Special Meeting" des International Council of Design werden Design Weeks und Biennalen, Design-Museen und Design Cities aus aller Welt aufgefordert, neue Wege zu finden, um unser Lebens durch Design zu verbessern. 2019 fand das Meeting in Graz statt.
© Miriam Raneburger

Das dritte Sondertreffen der ico-D (International Council of Design) fand von 10. bis 11. Mai 2019 in Graz statt. Die zweitägige Veranstaltung wurde von der Creative Industries Styria in Zusammenarbeit mit der Beijing Design Week von insgesamt 16 VertreterInnen aus internationalen Organsiationen aus 12 Ländern ausgerichtet.

 

Über das ico-d Special Meeting
Das Special Meeting wurde von der ico-D ins Leben gerufen, um VertreterInnen von Designwochen, Städten, Museen, Festivals und Biennalen zusammenzubringen, um zu bestimmen, wie sie zusammenarbeiten können, um somit gemeinsame Ziele zu erreichen und gemeinsame Herausforderungen anzugehen. Der Erfolg eines eintägigen Pilot-Sondertreffens 2017 in Montréal führte im 2018 zu einem zweiten umfassenden Sondertreffen in Peking. Das zweite Treffen war der Beginn der Special Meeting-Partnerschaft mit der Beijing Design Week. An zwei Tagen nahmen VertreterInnen von 18 Einrichtungen aus 15 verschiedenen Ländern teil.

 

Das Special Meeting in Graz 
2019 fand das Special Meeting 2019 fand im Auditorium des Joanneumsviertel in Graz statt. Die Diskussionsthemen reichten von der philosophischen Frage: „Wie können wir zusammenarbeiten, um grundlegende Veränderungen umzusetzen?“ bis hin zum eigentlichen Thema “Frauen und Design“ und zu praktischen Themen wie der Frage nach der Verbinden zu Design-Communities zur Wirtschaft, Regierung, Öffentlichkeit und anderen.
Das Zusammentreffen wurde ebenso für Diskussionsrunden und Brainstorming-Sitzungen genutzt, um Tools für die Zusammenarbeit zu entwickeln und internationale Netzwerke für den Know-how-Transfer und die Zusammenarbeit bei gemeinsamen Projekten zu schaffen.

 

Tag 1
Das Special Meeting wurde mit dem Thema „Being heard“ eröffnet. Dabei ging es um die Verbindung der Design-Community mit Unternehmen, Behörden, der Öffentlichkeit und anderen. Eberhard Schrempf berichtete über aktuelle und vergangene Programme, Herausforderungen und Erfolge bei der Zusammenarbeit von Stakeholdern. Anschließend präsentierte Alvaro Rego (MUMEDI) eine Fallstudie, indem das MUMEDI-Museumsgebäude als Instrument für die Designkommunikation an die Öffentlichkeit genutzt wird.
Anja Zorko von BIO diskutierte, wie die Design Biennalen auf die sich ändernde Bedürfnisse der Designgemeinschaft reagiert und diese von einer Industriedesignshow zu einem kollaborativen Prozess transformiert.

Mary Josephine Cruz (Design Week Philippines) stellte die Entwicklung und Hindernisse des Design Centers Philippinen vor, um eine treibende Kraft für Design als Lebensform zu entwickeln. Dan Li (Beijing Design Week) diskutierte, wie das Festival mit Unternehmen und Regierungen zusammengearbeitet hat, um über Peking hinaus zu expandieren.

Puebla, UNESCO City of Design, wurde von Luis Gonzalez Arenal, nutzte dasFormat der Instagram-Story, um die Art und Weise darzustellen, wie erfinderische und disruptive Methoden der Schlüssel zum Ausdruck des Werts des Designs werden. Isabelle Verilhac (UNESCO City of Design Saint-Étienne) veranschaulichte die verschiedenen Möglichkeiten, mit denen die Stadt Saint-Étienne ihre BürgerInnen zur Zusammenarbeit im Bereich Design heranzieht.

Die Diskussionsrunde zu Thema „Being heard“ wurde von Eberhard Schrempf geleitet. Die TeilnehmerInnen diskutierten die Erfolgsmaße ihrer Kommunikationsmethoden, die mit der Messung dieser Praktiken verbundenen Herausforderungen sowie die Notwendigkeit, sich auf grundlegende Botschaften zu konzentrieren, um den wahren Wert von Design zu kommunizieren.

Der Nachmittag wurde mit einer „Speed Dating“ Runde fortgesetzt, in der die TeilnehmerInnen zwei Minuten lang aufeinandertrafen, um die wichtigsten Bedürfnisse für eine Zusammenarbeit herauszuarbeiten.

Der erste Tag endete mit der Präsentation von Min Wang (Beijing Design Week) mit dem Thema “Was AI für die Designbranche bringt”. Dabei wurde die Entwicklung von künstlicher Intelligenz und die Möglichkeit zur Steigerung und Erweiterung der menschlichen Fähigkeiten und Vorstellungskraft erörtert.

 

Tag 2
Der zweite Tag stand unter dem „Frauen & Design“ und befasste sich mit Fragen, Implikationen, Herausforderungen und Chancen. Ana Masut (ico-D) unterstrich die praktische Notwendigkeit der Pluralität, Alexandra Sankova (Moscow Design Museum) befasste sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Designerinnen in Russland und Daniela Piscatelli (Aiap Women in Design Award) führte eine Diskussion über neue Modelle für Designerinnen. Die Diskussion behandelte die Vorstellungen von Menschlichkeit im Design und hob die Lücken zwischen Theorie und Praxis der Gleichstellung der Geschlechter im Design hervor. Die TeilnehmerInnen untersuchten, wie Erfahrungen ausgetauscht und Anstrengungen unternommen werden können, um wirksame Projekte zum gegenseitigen Nutzen zu generieren und schlugen mögliche Ideen und Praktiken vor, um Systeme von innen heraus neu zu definieren und zu entwickeln.

Die anschließende Breakout-Sitzung war eine Brainstorming-Übung zur Entwicklung der Parameter eines Tools, mit dem die teilnehmenden Organisationen zwischen Special Meetings direkt miteinander kommunizieren können. Aus den Ideen entstand ein Instrument, mit dem ein Online-Netzwerk geschaffen werden und welches künftig auch von Unternehmen zur Erleichterung von Kooperationsprojekten genutzt werden kann.

Weiters wurden grundlegende Fragen vorgestellt und diskutiert: Wie können wir als Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine dauerhafte Wirkung zu erzielen? Gabriel Roland (Vienna Design Week) zeigte die stetige Veränderung des Festivals auf und Dara Lynch (D&AD) überreichte den D&AD Impact Award und würdigte Designideen, die positive Veränderungen bewirken. Adrian Jankowiak (Nairobi Design Week) schloss die Teilnehmerpräsentationen mit einem Überblick über Verbundprojekte ab, die Design als Kraft für die Wirtschaft nutzen.

Das Special Meeting schloss mit einer Diskussion, die viele wichtige Punkte ansprach – die Notwendigkeit, die Funktion des Designs als Veränderungsagent von den alltäglichen Aufgaben zu trennen, die die aktuellen Vorstellungen von Erfolg definieren, die Rolle des Designers bei der Schaffung von sozialer Gerechtigkeit und wie die teilnehmenden Organisationen auf konkrete Weise zusammenarbeiten, um sich gegenseitig bei der Bewältigung einiger der gemeinsamen Probleme und Herausforderungen zu helfen und gemeinsam einen Beitrag zur Änderung der globalen Designagenda zu leisten.

Das Special Meeting fand im Rahmen der Eröffnung des Designmonats statt.
Als Gastgeber organisierte die Creative Industries Styria für alle TeilnehmerInnen einen Ausflug zur AD MENSAM-Ausstellung im Schloss Hollenegg für Design.

TeilnehmerInnen

  • Li Dan  |  Beijing Design Week
  • Min Wang | Beijing Design Week
  • Daniela Piscitelli | Brno Biennale Association
  • Mary Josephine Cruz | Design Week Philippines
  • Arhan Kayar | Istanbul Design Week
  • Sertaç Ersayin | Istanbul UNESCO City of Design
  • Jan Rajlich | Brno Biennale Association
  • Doreen Toutikian | Beirut Design Week
  • Nino Groß | Fifteen Seconds Festival
  • Álvaro Rego García de Alba | MUMEDI Museo Mexicano del Diseño
  • Diana Solis | MUMEDI Museo Mexicano del Diseño
  • Luis Gonzalez Arenal | Puebla UNESCO City of Design
  • Adrian Jankowiak | Nairobi Design Week
  • Emanuel Barbosa | Porto Design Biennale
  • Michał Piernikowski | Lodz Design Festival
  • Alexandra Sankova | Moscow Design Museum
  • Raman Saxena | Delhi Design Festival
  • Lukáš Pipek | Czech Design Week
  • Dara Lynch | Design & Art Directors Festival
  • Isabelle Verilhac | Saint-Étienne UNESCO City of Design
  • Camille Vilain | Saint-Étienne UNESCO City of Design
  • Gabriel Roland | Vienna Design Week
  • Eberhard Schrempf Graz | UNESCO City of Design