Ob auffallend im Zentrum einer Produktionshalle platziert – wie der Meeting Space bei Magna Steyr – oder für den Anwender völlig unsichtbar, aber genial spürbar – wie beim durch Mikroprozessoren gesteuerten Kniegelenk der Zukunft – gutes Design schafft einen Vorsprung. Schließlich geht es vor allem um eine bessere Funktionalität.
Wie der Entwicklungsprozess zwischen Kreativen und Wirtschaftstreibenden abläuft und worauf es ankommt, wenn die Wirtschaft von Design profitieren möchte, darüber berichteten Designer und Projektverantwortliche aus Industrie und Wirtschaft im Rahmen der Hollenegger Designgespräche. Und das Interesse an diesen Themen war groß.
Gutes Design kennt keine Grenzen
Die Bandbreite der vorgestellten Best-Practice-Beispiele reichte vom Consumer-Product bis zur virtuellen Arbeitsumgebung, die Einsatzbereiche vom international erfolgreichen Industriebetrieb bis zur historischen Bibliothek hinter Schlossmauern. Auch die Herkunft der Gesprächsteilnehmer zeichnet ein buntes Bild – vom kolumbianisch-kanadischen Entwickler über die Londoner Designerin bis zum niederländischen Designstudio und heimischen Größen. Einige Beispiele:
Der Wiener Industrial Designer Adam Wehsely-Swiczinsky und der kolumbianisch-kanadische Entwickler Juan Mejia bei Ottobock sprachen über ihre Arbeit an mikroprozessgesteuerten Kniegelenken. Das niederländische Commonplace Studio über das in Kooperation mit Logicdata aus Deutschlandsberg gestaltete, multifunktionale Möbelstück Commonsitting für die Alte Bibliothek im Schloss Hollenegg. Ivan Redi vom Designstudio ORTLOS Space Engineering und Franz Weghofer von der Magna Steyr präsentierten das Projekt Meeting Space, das bereits mit dem German Design Award ausgezeichnet wurde. Mit einem Touch-Table als Steuerungselement macht der Meeting Space Daten aller Prozesse, die in der Fabrik ablaufen, visualisierbar – mitten in der Produktionshalle. Die in London lebende Illustratorin Katie Scott stellte Trinkgläser für J&L Lobmeyr vor, in die unterschiedliche Giftpflanzen eingraviert sind. Hält man die Trinkordnung ein, hebt sich die Wirkung der Giftpflanzen jedoch gegenseitig auf, denn jedes Gift ist ein Gegenmittel für das vorangegangene.
Organisiert wurde die Veranstaltung von den Creative Industries Styria in Kooperation mit Schloss Hollenegg for Design.
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