Design Transfer
Design Souvenir Graz
Das "Design Thing" von Karl Emilio Pircher und Fidel Peugeot wird durch Biegen aktiviert und präsentiert ikonische Silhouetten der Stadt.
© werbelechner

Als der Call für das „Design Souvenir Graz“ die steirische Kreativszene erreichte, wusste noch niemand, dass Graz 2011 UNESCO City of Design werden würde. Dass die Stadt heute über ein eigenes Design Souvenir verfügt, hat sie diesem Projekt der Creative Industries Styria gemeinsam mit werbelechner zu verdanken. Über 30 Designerinnen und Designer haben sich damals beworben, um ein Design Souvenir für die Stadt zu entwerfen, das produzierbar, transportierbar und nanzierbar sein sollte.
Drei Teams wurden ausgewählt: Abstrahierte Stadtstrukturen als Erinnerung, originelle Mitbringsel im Käferbohnenlook und: das „Design Thing“. Ausgangspunkt für seine Gestaltung: die Stadt Graz und ihre Architektur.

Design in Form und Funktion
Unverwechselbare Bauwerke und ihre Silhouetten werden oft mit berühmten Städten und Orten in Verbindung gebracht, wie beispielsweise der Eiffelturm oder die Freiheitsstatue. Auch Graz hat so ein Bauwerk. Oder sind es schon zwei? In Graz ist das 2003 errichtete Kunsthaus nämlich schon längst dabei, dem Uhrturm den Rang als unverwechselbares Wahrzeichen der Murmetropole abzulaufen. “Design ist erst dann fertig, wenn der Kunde es benutzt.”

Die Designer Karl Emilio Pircher und Fidel Peugeot von Walking Chair haben dieses Match der Ikonen allerdings unentschieden belassen und kurzerhand beide Bauwerke in ihr Design Souvenir ein ießen lassen, um so Historisches und Modernes zu verbinden.
Die Form ist beim Design jedoch nur eine Seite der Medaille. Die Funktion ist die andere. Wie soll ein Souvenir aussehen, das nicht unter den restlichen Reisemitbringseln verstaubt? Die Lösung von Walking Chair Design Studio: Das Souvenir muss erst in seine endgültige Form gebogen werden, damit man es benutzen kann. Aus dem flachen, metallischen Scherenschnitt, in dem links und rechts Kunsthaus und Uhrturm eingestanzt sind, wird ein dreidimensionales Objekt, das als Teelichthalter architektonische Schatten von Graz an die Wand wirft, oder aber ein Brief- oder Serviettenhalter oder eine Ablage, ganz nach Geschmack. Der Käufer wird so zum Designkollaborateur, der den letzten Schritt in der Gestaltung selbst setzt. Peugeot resümiert: „Design ist erst dann fertig, wenn der Kunde es benutzt.“ Und damit moderne und traditionelle Architektur aus Graz mit in die Welt nimmt.

“Design ist erst dann fertig, wenn der Kunde es benutzt.”