Design Transfer
ADA – Möbel mit Nachhaltigkeit
Aus einem Design to Business Call des Möbelherstellers ADA mit der Creative Industries Styria entstand eine nachhaltige Möbellinie, die vom Label designerei graz sowie dem Designer Georg Mähring gestaltet wurden.
Sofa von Georg Mähring © ADA

Gleich zwei Designbüros gingen aus dem Call, den der oststeirische Möbelproduzent ADA im Jahr 2014 ausgeschrieben hat, als Sieger hervor. Zum einen der Designer Georg Mähring, zum anderen die designerei graz, bestehend aus Petrus Gartler und Thomas Perz. Ihre Sofa-Entwürfe haben die Geschäftsführung so überzeugt, dass kurzerhand beide realisiert wurden.
Design ist dabei ein Faktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, weiß Gerhard Vorraber, Vorstand von ADA: „Die Menschen interessieren sich mehr für Design. Gerade bei unseren Premium-Produkten ist das wichtig. Dazu kommt, dass Holz mehr und mehr den Puls der Zeit trifft. Warum also nicht beides miteinander verknüpfen?“ Ideen dafür waren schnell und zahlreich vorhanden, mit „Terra“ gab es auch die passende Kollektion, an der die Designer arbeiten konnten; für die schnelle Produktion war dank des hauseigenen Sägewerks ebenfalls gesorgt und der Rohstoff Holz ist gerade in der Steiermark ohnehin in ausreichendem Maß vorhanden. Alles in allem die besten Voraussetzungen für hochwertige Produkte, made in Styria.

Holz und Natürlichkeit
Holz hat für Georg Mähring eine ganz besondere Bedeutung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er sich nicht nur Tischlermeister nennen darf, sondern zuvor auch in England ein Möbelbau-College absolviert hat. Design, so Mähring, soll viel mit Praxis zu tun haben. Diese starke Verankerung im Handwerklichen geht bei ihm so weit, dass er sogar seine Werkzeuge selbst konstruiert: „Ich versuche dabei nicht, etwas Schönes zu machen, sondern etwas, mit dem ich gerne arbeite.“
Der Designprozess ist ihm besonders wichtig, und dabei setzt er auch auf das Know-how von externen Partnern: „Mit Martin Pabis von animal design arbeite ich am Feinschliff meiner Konzepte. Er hat ein gutes Auge und hilft, mir meine Ideen entsprechend zu visualisieren.“ Es ist der emotionale Kontext, der zählt und den man als Designer herstellen muss, so Mähring. „Für ADA wollte ich ein Sofa entwerfen, das dem Auf und Ab der Modetrends durch Ruhe, Eleganz und Zeitlosigkeit widerstehen wird.“ In seinem Modell „Hudson“ drückt sich das in klaren Linien und natürlichen Formen aus.

Holz und Natürlichkeit sind die Trendthemen, denen ADA besondere Bedeutung beimisst. Das kommt auch in der Polstermöbelserie „Castell“ zum Ausdruck, für die das Team der designerei graz verantwortlich zeichnet. „Die Gestaltung spielt bewusst mit dem Kontrast zwischen Materialien und Oberflächen. Einerseits die ‚harte Schale‘ aus Massivholz, die andererseits den ‚weichen Kern‘ aus locker gefüllter Polsterung umgibt“, beschreiben die beiden Industriedesigner Thomas Perz und Petrus Gartler ihren Entwurf.

Design verstehen sie als Prozess, bei dem zunächst einmal alle Sinne für die Aufgabe geschärft werden. Danach kommt das Entwerfen und Skizzieren, und über all dem steht die „Idee von einer Geschichte, die man erzählen will“, so das eingespielte Designteam, das alle Projekte als Gemeinschaftsarbeit abwickelt. Design im Duett? Ja, das funktioniert, meint Petrus Gartler, der auch gleich das Erfolgsrezept dafür beschreibt: „Ge- genseitige Inspiration und Kritik bestimmen die gute Zusammenarbeit.“

Messe als Bewährungsprobe
Im Fall von ADA ist die Geschichte schnell zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Im Juni 2015 wurden die neuen Modelle auf der Hausmesse vorgestellt, im Jänner 2016 folgte die Präsentation auf der Internationalen Einrichtungsmesse IMM in Köln. Wie die Modelle beim Publikum ankommen werden, wird sich dann entscheiden. Alle Beteiligten sind jedoch zuversichtlich, die Designer ebenso wie das Unternehmen. Denn dem Zufall wird bei einer solch hochkarätigen und hochprofessionellen Zusammenarbeit nichts überlassen. Dafür kennt ADA den Markt viel zu gut, und die Designer wissen ihrerseits genau, wie Ideen in einem klar de nierten Rahmen umzusetzen sind. Was hingegen bereits jetzt entschieden ist, ist die Fortführung der Zusammenarbeit zwischen ADA und den Designern. „Es sind bereits weitere Projekte unter dem Namen ‘Terra’ am Laufen“, erzählt Gerhard Vorraber, der die gute und schnelle Zusammenarbeit besonders positiv hervorstreicht. Es sieht also ganz danach aus, als würde das Motto der designerei graz auch zum Motto für die gesamte Kooperation mit ADA werden.

Die beiden Prototypen waren 2015 ebenfalls in der Ausstellung “Showcase” im designforum Steiermark zu sehen.

 

www.ada.at