Designmonat Graz
„Setz dich zu mir!“
Besser sitzen in der Grazer Innenstadt: Im Rahmen des diesjährigen Designmonats hieß es Sit Down & Relax. Und das nicht zu Hause, sondern mitten in der Stadt – die urbanen Loungemöbel baten Platz zu nehmen.
Gewürfelt (Detailansicht) @ Nadine Marker

Heuer drehte sich alles um „Smart Urban Relaxing“ – doch ist Entspannung im Stadtraum überhaupt möglich?

Als Ergebnis des gemeinsamen Design Wettbewerbs der Creative Industries Styria und dem Holzcluster Steiermark waren es insgesamt sechs Objekte, die als Prototypen die Grazer Innenstadt besetzten. Das Material der Sitzmöbel wurde durch den Wettbewerb vorgegeben: Holz – ein Werkstoff der uns vertraut ist, aus dem heimeligen Wohnzimmer und der entspannenden Natur.

Die Installationen tragen Namen wie „Nest in Space“, „Wolkenteppich“, oder „Urbansailor“ und spielten fast alle mit der Gratwanderung zwischen Innen- und Außenraum. Dabei hatten sie eines gemein: die Idee der Bewegung im sich ruhenden Objekt. Sei es die Fahrradkette, die als Inspiration für „Blockchain“ diente, oder das Boot für „Urbansailor“, immer geht es um eine Form der Bewegung.

Mit der rasanten Zunahme der Urbanisierung und dem immer schneller werdenden Lebensrhythmus gewinnt Entspannung immer mehr an Bedeutung – besonders im Stadtraum, der für viele ohnehin als Stressfaktor gilt. Der Erwartung, rund um die Uhr online zu sein und permanent zu arbeiten, wurde die Möglichkeit zum Verweilen entgegengesetzt.

Das einzige Objekt, welches nicht aus Holz gefertigt wurde, aber nicht weniger einladend war, war Rope. Das überdimensionale blaue Nylonseil entstammte nicht dem Design Wettbewerb, sondern war Teil der Kooperation des Designmonats Graz mit dem Universalmuseum Joanneum.

Der belgische Künstler Ief Spincemaille hat seine Installation als Open-Design-Instrument bezeichnet. Insgesamt drei Seile mit jeweils einer Länge von 12 Metern konnten BetrachterInnen nutzen und damit anstellen was sie wollten. Sie wurden damit Teil einer interaktiven Performance und gelangten ganz nebenbei zur absoluten Entspannung. Denn auch hier galt: Chillen im aktiven Modus. Genau das ist es, was Smart Urban Relaxing ausmacht.